Schlammpeitzger
Schon einmal vom Schlammpeitzger gehört? Nein? Vielleicht vom Gewitterfurzer? Nein, das ist kein neues Schimpfwort vom Schulhof nebenan. Der Schlammpeitzger ist ein Fisch. Und weil er bei Bedrohung über sein Hinterteil Luft ausstößt, ist er auch unter anderem Namen bekannt.
Die natürlichen Lebensräume des Schlammpeitzgers – wasserpflanzenreiche Verlandungsgewässer mit geringer Strömungsgeschwindigkeit oder Stillgewässer in regelmäßig überfluteten Flussauen – sind weitgehend verschwunden. Daher kommt der Schlammpeitzger hauptsächlich nur noch in Entwässerungsgräben vor. Diese Grabensysteme sind naturgemäß stark austrocknungsgefährdet.
Durch seine besondere Fähigkeit, mit dem Darm Sauerstoff aufzunehmen, ist der Schlammpeitzger sehr gut an Sauerstoffmangel sowie das kurzzeitige Austrocken von Gewässern angepasst. Die Trockenphase übersteht er dann eingegraben im Sediment. Bei extremen Dürrephasen, wie im Hitzesommer 2018, kommt allerdings auch der Schlammpeitzger trotz der Angepasstheit an seine Grenzen.
Ganz konkret: In dem sehr trockenen und heißen Sommer sind an der Nidder bei Höchst und Mönchbruch am Schwarzbach ganze Grabensysteme trockengefallen, was für die dort vorkommende Schlammpeitzger-Population negative Auswirkungen mit (noch) ungewissem Ausmaß hatte.