Klimaschutzumfrage: Viele Hessinnen und Hessen haben ihr Verhalten klimafreundlicher gestaltet und sehen die Notwendigkeit noch mehr zu tun
Die vom Marktforschungsinstitut YouGov im März 2021 durchgeführte Online-Umfrage unter mehr als 1.000 hessischen Bürgerinnen und Bürgern über 18 Jahren lieferte aktuelle Zahlen zur Einschätzung der Klimakrise in Hessen. Diese war in breiten Teilen der hiesigen Bevölkerung angekommen – mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Hessinnen und Hessen sshen das Thema Klimaschutz mittlerweile als wichtig an, nur 12 Prozent empfanden es als unwichtig. 83 Prozent der Befragten bereitete die Klimakrise und seine Folgen Sorgen. 52 Prozent gaben sogar an, dass sie ernsthafte Bedenken hätten, der Klimakrise nicht mehr entgegenwirken zu können. Knapp ein Drittel (31 Prozent) blickten optimistischer in die Zukunft und gingen davon aus, der Krise noch entgegenwirken zu können. „Die Klimakrise ist immer stärker in unserem alltäglichen Leben zu spüren und so wächst auch die Bedeutung des Klimaschutzes zunehmend“, kommentierte Umweltministerin Priska Hinz die Ergebnisse.
Mehrheit gestaltet Alltag klimafreundlicher
Insgesamt 61 Prozent der Hessinnen und Hessen gaben an, ihr Verhalten in den vergangenen zwei Jahren bereits klimafreundlicher gestaltet zu haben. 16 weitere Prozent hatten es sich zumindest für die Zukunft vorgenommen. Die Bereiche, in denen die Befragten das eigene Verhalten bereits nachhaltiger gestalteten, waren vielfältig: Ganz vorne mit dabei war die Müllvermeidung (82 Prozent), gefolgt von bewusstem Konsum (72 Prozent) und einer klimafreundlichen Ernährung (51 Prozent). Auf die Frage, ob sie sich dabei von der Politik unterstützt fühlen, fielen die Antworten gespalten aus. Ein Großteil stand dem neutral gegenüber (40 Prozent).
Gewohnheiten zu verändern fällt schwer
Fast die Hälfte der Befragten war der Ansicht, noch nicht genug für den Klimaschutz zu tun (48 Prozent). Hürden wurden vor allem darin gesehen, bestehende Gewohnheiten zu verändern (38 Prozent) sowie in den damit verbundenen Mehrkosten (37 Prozent). Weitere 19 Prozent empfanden klimafreundliches Handeln als zu aufwändig oder wussten schlichtweg nicht, wie sie ihren Alltag klimafreundlicher gestalten können (18 Prozent). Um mehr Menschen zu einem klimafreundlichen Verhalten zu bewegen, sollte ihrer Einschätzung nach vor allem mehr über klimaschonendes Verhalten (46 Prozent) und die Folgen des Klimawandels (42 Prozent) informiert werden, gefolgt von höheren Kosten für klimaschädliches Verhalten wie Autofahren oder Konsum von importierten Produkten (31 Prozent).
Strengere politische Regularien zum Klimaschutz gewünscht
Über die Hälfte der Hessinnen und Hessen war der Meinung, die Regularien zum Klimaschutz müssten auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene noch strenger sein (52 Prozent). Vor allem in den Bereichen Energie (56 Prozent), Industrie & Gewerbe (56 Prozent) und Landwirtschaft (49 Prozent) sahen die Befragten strengere Regularien als besonders erforderlich an.
Hessen wird Klimaschutz weiter stärken
„Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen alle entschlossen handeln – auf Seiten der Politik, der Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürgern. Wir sind in Hessen bereits auf einem sehr guten Weg, haben viele Maßnahmen, Förder- und Beratungsangebote geschaffen. Die Impulse aus der hessischen Bevölkerung sind für uns von hoher Bedeutung. Noch in diesem Sommer beginnen wir mit der Weiterentwicklung des Hessischen Klimaschutzplans unter breiter Einbeziehung von Wissenschaft, Verbänden sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Ich kann nur jeden ermutigen, an diesem Beteiligungsprozess mitzuwirken und so den Klimaschutz entschieden voranzutreiben“, so Umweltministerin Priska Hinz.