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Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft trägt bereits entscheidend zum Klimaschutz bei. Doch unsere natürlichen Ressourcen sind begrenzt. Darum ist es wichtig, noch entschiedener zu handeln, klimaschädliche Treibhausgasemissionen und Schadstoffe zu reduzieren, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren sowie die Materialkreisläufe zu optimieren. Großes Potenzial besteht dabei in der energetischen Nutzung von Restabfällen.

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Zu den konkreten Maßnahmen, die im Sektor „Kreislaufwirtschaft“ umgesetzt werden sollen, zählen:

K-01 Abfall und Plastik vermeiden

Die Herstellung und die Entsorgung von Alltagsprodukten sind mit relevanten Klimawirkungen und weiteren Umweltwirkungen verbunden. Durch Abfallvermeidung kann insofern ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Vorgesehen ist daher die Fortentwicklung und Weiterführung der Maßnahmenpakete und Initiativen aus der im Rahmen des IKSP 2025 aktuell entstehenden Abfallvermeidungsstrategie und der Plastikvermeidungsstrategie. In der Maßnahme setzt man auf Aufklärung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Das gesellschaftliche Ziel der Vermeidung von Abfall und Plastik wird auf verschiedenen Ebenen angegangen. Oft sind es die bewusstseinsbildenden Maßnahmen, die die Voraussetzung für eine nachhaltige Veränderung und Anpassung der Verhaltensweisen schaffen.

Die Restmüllmenge aus hessischen Haushalten konnte von 2020 bis 2023 um ca. 4,2 Prozent reduziert werden. Allerdings gibt es weiterhin viel zu tun, um die für 2030 gesteckten Ziele zu erreichen.

Die Ziele sind:

  • Die über die dualen Systeme erfassten Leichtverpackungen werden bis 2030 um 10 Prozent verglichen mit 2020 reduziert.
  • Erhöhung der über die haushaltsnahe Bioabfallsammlung erfasste Menge an Bioabfällen bis 2030 verglichen mit 2020 um 15 Prozent

Perspektivisch soll die Zusammenarbeit mit den Kommunen insbesondere im Bereich Abfallvermeidung gestärkt werden. Neben der weiteren Reduzierung von Leichtverpackungen wird eine Erhöhung der Sammelmengen haushaltnaher Bioabfälle angestrebt, die noch in erheblichem Umfang als Fehlwurf im Restmüll landen. So kann das Wertstoffpotential von Bioabfällen noch besser genutzt und gleichzeitig die Restmüllmenge weiter reduziert werden.

Das gesellschaftliche Ziel der Vermeidung von Abfall und Plastik wird auf verschiedenen Ebenen angegangen. Oft sind es die bewusstseinsbildenden Maßnahmen, die die Voraussetzung für eine nachhaltige Veränderung und Anpassung der Verhaltensweisen schaffen.

Hessen ist auf einem guten Weg, die gesteckten Ziele zur Abfallvermeidung zu erreichen.  Aktuell laufen vielfältige Projekte in unterschiedlichen Handlungsfeldern. Mit dem Projekt „Plastik sparen beim Einkauf, zuhause und unterwegs“ der Verbraucherzentrale Hessen werden Verbraucherinnen und Verbraucher z. B. informiert, wie sie bei Lebensmitteln, Kosmetik und Textilien Plastik einsparen und vermeiden können. Das „Re-Use-Netzwerk Hessen“ stärkt die Wiederverwendung von Produkten wie Möbeln oder Elektrogeräten durch die Vernetzung lokaler und regionaler Repair-Cafés und Gebrauchtwarenläden. Und im Projekt zur Abfallvermeidung bei der Beschaffung von Schutz- und Berufskleidung wurde mit Partnern der öffentlichen Hand ein Leitfaden erstellt, der speziell für Beschaffende von Interesse ist. Dabei zeigt sich auch hier die Bedeutung von Netzwerkeffekten: Durch die proaktive Verteilung des Leitfadens in der bundesweiten AG eines Projektpartners kommt der hessische Leitfaden nun einem weitaus größeren Personenkreis direkt Betroffener zugute und kann seinen Bekanntheitsgrad weiter steigern.

K-02 Klimafreundliche Recyclingbaustoffe stärken

Durch die Maßnahme soll die Datenbasis verbessert werden, um das Klimaschutzpotenzial durch Baustoffrecycling abzuschätzen. Es wird also eine Studie zur Analyse des Klimanutzens durchgeführt, auf der aufbauend ein Marktplatz entwickelt werden soll, wo recycelte Baustoffe gehandelt werden können. So werden Stoffkreisläufe geschlossen und sowohl Ressourcen als auch Energie gespart.

Die Grundlagenermittlung zur oben genannten Studie ist erfolgt. Parallel dazu wurde der Fachaustausch zum Thema zirkuläres und nachhaltiges Bauen sowohl auf Landesebene als auch darüber hinaus in einem großen Netzwerk der IHK mit Akteuren aus Wirtschaft und Forschung vorangetrieben.

A-01 Energetische Nutzung von Bio- und Grünabfall

Den hessischen Städten und Landkreisen sowie den Eigenbetrieben der Abfallwirtschaft soll eine kostenfreie Beratung zur Umrüstung von Kompostierungsanlagen mit Einrichtung einer Vergärungsstufe zur Verfügung gestellt werden. Bei einem positiven Beratungsergebnis soll in einem weiteren Schritt die Möglichkeit einer Förderung von Machbarkeitsstudien bzw. Vorplanungsarbeiten angeboten werden. Die Projektlaufzeit der Umsetzungsphase des Modellprojekts „Mobilisierung, Aufbereitung und Verwertung holziger Biomasse im Werra-Meißner-Kreis“ ist 2021 zu Ende gegangen. Ziel des Projekts war die Erschließung weiterer Holzsegmente, wie Grüngut und Landschaftspflegeholz, zur Substitution fossiler Energien durch erneuerbare Brennstoffe. Neue Ziele sind

  • Etablierung eines innovativen Gesamtsystems zur Erfassung und Verwertung von Grüngut und Landschaftspflegematerial in Kooperation mit der Abfallwirtschaft und
  • Aufbau eines Landschaftsholzkatasters und Landschaftsholzmanagements.

Schwerpunkt ist die Erhöhung der energetischen Nutzung von Bio- und Grünabfällen. Um das bisher noch nicht genutzte Potential energetisch zu erschließen, sollen weitere Vergärungsanlagen zur Biogaserzeugung bei bereits vorhandenen Kompostierungsanlagen initiiert werden. Zur Unterstützung dieser Zielsetzung bezuschusst das Land Hessen sog. Umsetzungskonzepte, um die Errichtung solcher Vergärungsanlagen unter technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten zu prüfen. Erste Anträge befinden sich im Bewilligungsverfahren.