HANDLUNGSFELD LANDNUTZUNG

Die Landwirtschaft ist zum einen betroffen von den Klimawandelfolgen, zum anderen trägt sie auch zur Klimakrise bei – insbesondere durch die stark treibhausgaswirkenden Emissionen von Methan, Lachgas und Ammoniak, die bei der Nutztierhaltung entstehen. Nun sollen diese direkten und indirekten Emissionen aus der Landwirtschaft deutlich reduziert werden. Es sollen unterschiedliche Instrumente genutzt werden, wie zum Beispiel Beratung, die Entwicklung weiterer Anreize zur Steigerung des Anteils von Ökolandbau für Obst und Gemüse, eine Fortführung des Wirtschaftsdünger-Meldesystems und finanzielle Förderung der klimaschonenden Wirtschaftsdüngerlagerung und -ausbringung. Zudem soll geprüft werden, ob und wie der Anteil von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen gesteigert werden kann.

 

Zu den konkreten Maßnahmen, die im Sektor „Landnutzung“ umgesetzt werden sollen, zählen:

Emissionseinsparungen in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft trägt in einem bedeutenden Maße zur Klimakrise bei, insbesondere durch die stark treibhausgaswirkenden Emissionen von Methan, Lachgas und Ammoniak. Die Maßnahme hat das Ziel, diese direkten und indirekten Emissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Es werden unterschiedliche Instrumente genutzt, wie zum Beispiel Beratung, Entwicklung weiterer Anreize zur Steigerung des Anteils von Ökolandbau (für Obst und Gemüse), Fortführung des Wirtschaftsdünger-Meldesystems und finanzielle Förderung der klimaschonenden Wirtschaftsdüngerlagerung und -ausbringung. Zudem soll geprüft werden, ob und wie der Anteil von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen gesteigert werden kann.

 

Beratung und Neuanlage von Agroforstsystemen

Bei der Agroforstwirtschaft handelt es sich um multifunktionale Landnutzungssysteme, bei denen landwirtschaftliche oder gärtnerische Kulturpflanzen zusammen mit Gehölzen auf einer Bewirtschaftungsfläche angebaut und genutzt werden. Dies kann auch in Kombination mit Grünland und Nutztierhaltung erfolgen. Die Maßnahme verfolgt das Ziel, dass bis 2030 mindestens 100 Hektar Agroforstsysteme in Hessen neu geschaffen werden beziehungsweise dass Maßnahmen erarbeitet werden, die das Ziel von 100 Hektar greifbar machen. Dafür sollen einerseits Erkenntnisse ausgebaut werden, beispielsweise durch die wissenschaftliche Begleitung von Agroforstsystemen. Diese sollen in die Vernetzung von Expertinnen und Experten sowie in bestehende Beratungsformate einfließen. Zudem soll die finanzielle Förderung ausgebaut werden.

 

Förderung der klimafreundlichen Ernährung

Der Bereich der Ernährung trägt einen wesentlichen Teil zu den globalen Emissionen klimaschädlicher Gase bei. Damit liegt in diesem Bereich auch ein sehr großes Potenzial. Dies gilt sowohl für den Bereich der Außerhaus- und Gemeinschaftsverpflegung als auch für private Haushalte. Ziel der Maßnahme ist es, den Fleischanteil in der Ernährung zu reduzieren und die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber pflanzenbasierten Alternativen und Ersatzprodukten zu erhöhen.

 

Optimierter Klimaschutz im Forstamt: „Modellbetrieb Klimaschutz Plus“

Die Maßnahme richtet sich auf die Weiterentwicklung des forstlichen Modellbetriebs Klimaschutz Plus im Staatswald des Hessischen Forstamts Burgwald. Der Aufbau dieses Modellbetriebs ist seit 2020 im Gange. Er soll weiter ausgestaltet und seine Aufgaben sollen weiter spezifiziert werden. Der Modellbetrieb soll auch Forschungsarbeiten im Bereich des Forstamts koordinieren. Hierzu gehört insbesondere ein Forschungsprojekt zur Optimierung der Kohlenstoffbindung, das ebenfalls im Rahmen dieser Maßnahme umgesetzt werden soll. Vom Modellbetrieb soll eine aktive Öffentlichkeitsarbeit ausgehen (unter anderem in Form von praxisrelevanten Veröffentlichungen, Beratungen und Informationsaustausch).

 

Gemüsebauinitiative für Hessen

Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen klar, dass die Ernährungsweise die wichtigste Stellschraube bei der Verringerung von Treibhausgasen aus der Ernährung darstellt, wobei bei Weitem die Emissionen aus der Landwirtschaft gegenüber Verarbeitung, Transport und Handel überwiegen. Bei den landwirtschaftlichen Emissionen stammt wiederum ein Großteil aus der Tierhaltung, für die es zudem nur beschränkte technische Minderungsoptionen gibt.

In Hessen sind im Vergleich zu anderen Bundesländern insgesamt geringere Emissionen (insgesamt und bezogen auf die landwirtschaftliche Nutzfläche) zu verzeichnen, da der Tierbestand geringer ist. Gleichzeitig muss aber davon ausgegangen werden, dass die Ernährungsmuster in Hessen nicht grundsätzlich anders sind als im deutschlandweiten Durchschnitt, d. h. es werden Lebensmittel tierischer Herkunft aus anderen Bundesländern und dem Ausland nach Hessen importiert.

Eine klimagerechte Ernährung ist durch einen höheren Verzehr an Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen sowie einen geringeren Verzehr an Milch, Fleisch und Eiern gekennzeichnet, als dies heute bei uns der Fall ist. Bei diesen Produkten sind in Deutschland (und Hessen) jedoch die Selbstversorgungsgrade aktuell gering. Mit den hohen Importzahlen sind Umwelt-und Klimalasten (Transporte, sog. virtuelle Wasserimporte durch Bewässerungswasser) verbunden, insbesondere gilt dies für Gemüse. Zur Steigerung des Angebots an regionalem Gemüse ist ein gezielter Ausbau von Gemüsebetrieben notwendig. Die Instrumente, die dafür infrage kommen, sollen im Rahmen dieser Maßnahme entwickelt und die Umsetzung begonnen werden. Gleichzeitig wäre die Maßnahme eine Möglichkeit, den Gemüseanbau und indirekt den Gemüseverzehr auf die Agenda zu bringen. Außerdem bietet ein solches Vorgehen die Chance, dass sich das Land Hessen als zukunftsorientierter landwirtschaftlicher Standort präsentiert.

 

Erhalt und Förderung von Dauergrünland

Im Hessischen Programm für Agrarumwelt-und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) wird der Erhalt von extensivem Grünland über vier verschiedene Maßnahmen gefördert. Im Fokus dieser Maßnahmen steht der Verzicht auf Dünge-und Pflanzenschutzmittel sowie eine naturschutzfachliche Bewirtschaftung des Grünlandes. Hierdurch wird ein Beitrag zum Boden-und Wasserschutz sowie zum Erhalt der Biodiversität geleistet. In extensivem Grünland werden darüber hinaus bedeutende Mengen Kohlenstoff gespeichert.

 

Schutz von Moorböden

Unsere Moorböden haben eine wichtige Speicherfunktion für Kohlenstoff. Um diese zu erhalten, müssen wir diese Böden angepasst nutzen und vor weiterer Zerstörung schützen. Das Land Hessen will mit dieser Maßnahme den Schutz des Kohlenstoffgehalts in Moorböden fördern, z. B. durch Wiedervernässung von Flächen oder die Entnahme von Moorflächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Erhebungen sollen klären, welche Moorflächen für welche Form des Moorschutzes infrage kommen, welche Kosten durch die Wiedervernässung, Bewaldung oder Grünlandnutzung entstehen und welche Treibhausgaseinsparungen diese Maßnahmen bringen würden.

 

Reduktion von Torfeinsatz

Dem Schutz der Moore kommt global eine entscheidende Bedeutung zu, da intakte Moore als wichtiger CO2-Speicher fungieren. Der aus ihnen gewonnene Torf mineralisiert im Laufe der Zeit, sodass große Mengen an CO2 freigesetzt werden. Die Arbeiten der Hochschule Geisenheim und des LLH zielen auf die Etablierung geeigneter Torfersatzstoffe in der Pflanzenproduktion ab; die Gartenbaubetriebe werden dazu intensiv beraten. Die Hessische Gartenakademie richtet ein entsprechendes Informationsangebot an den Hobbygartenbau. Die zum vollständigen Ersatz des Torfs erforderlichen Mengen an geeigneten Materialien stehen nur teilweise zur Verfügung.

 

Förderung einer nachhaltigen, multifunktionalen
Forstwirtschaft

Umsetzung des Projekts „Stabilisierung der Kohlenstoffspeicherung in hessischen Waldböden“

Im Rahmen des Projekts wurden bereits die Bodenkohlenstoffvorräte in Hessens Waldökosystemen ermittelt. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen u. a. Karten zur Kohlenstoffspeicherung in Waldböden und den Veränderungen erstellt werden als Grundlage für Entscheidungen zur Stabilisierung der Kohlenstoffsenke „Waldboden“.

Umsetzung des Projekts „Steigerung der Kohlenstoffbindung durch waldbauliche Maßnahmen unter expliziter Berücksichtigung der Biodiversität“

Das Projekt steht in Zusammenhang mit dem „Modellbetrieb Klimaschutz Plus“ und startete im November 2021. Das Ziel ist es, klimaoptimierte Waldentwicklungsziele zu identifizieren, bei denen besonders viel CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden kann.

 

Klimakompetenz in der Landwirtschaft ausbauen

In dieser Maßnahme werden verschiedene, zum Teil bereits im IKSP 2025 erarbeitete Beratungsansätze weiterentwickelt und gesichert. Die personellen Ressourcen, die für die notwendigen qualitativen (neue Themen) und quantitativen (höhere Anzahl von Beratungen) Erweiterungen notwendig sind, sollen geschaffen werden. Ein Schwerpunkt dieser Maßnahme liegt in der Forschung und Entwicklung u. a. in Kooperation mit Universitäten. Themen, die aktuell im Fokus stehen, sind:

  • Entwicklung eines systemischen Ansatzes zu klimaangepassten Anbausystemen in Landwirtschaft und Gartenbau
  • Erhalt und Förderung der CO2-Senkenfunktion durch mehrjährigen Feldfutterbau und Maßnahmen zur Bewirtschaftungsintensität von Grünland
  • Steigerung der Stickstoffeffizienz

 

Hessische Bodenschutzaktion

Die Maßnahme hat zum Ziel, intakte, leistungsfähige Böden in ihrer wichtigen Rolle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung bestmöglich zu sichern und zu erhalten. Die herausragende Bedeutung der Bodenfunktionen muss den Planenden, Ausführenden und der Öffentlichkeit deutlich stärker bewusst gemacht werden. Mit der Maßnahme soll die Etablierung des Instruments der kommunalen Bodenschutzkonzepte vorangetrieben und das Instrument der produktionsintegrierten Kompensation konsequent zum Einsatz gebracht werden. Mit einem „Runden Tisch Bodenschutz“ wird eine Kommunikationsplattform geschaffen, die relevante Akteurinnen und Akteure auf Landesebene zur regelmäßigen Diskussion zusammenführt.

 

Wasserrückhalt im Wald verbessern

Die Maßnahme umfasst Vorarbeiten und operative Maßnahmen im Wald, die zum Ziel haben, den Wasserrückhalt und damit auch die Wasserverfügbarkeit zu verbessern. Schwerpunkt für operative Maßnahmen sind die Waldwege, entlang derer unter anderem Feuchtmulden und Wassertaschen angelegt werden. Auch die Renaturierung von Fließ-und Stillgewässern sowie von Waldmooren sollen zur Verzögerung des Abflusses beitragen und Wasser in den Flächen verfügbar halten. Die Anlage oder Wiederherstellung von Löschteichen soll mehr Wasser für die Waldbrandbekämpfung bereitstellen. Die Maßnahmen werden zunächst vor allem im Staatswald umgesetzt, Vorbereitungen für den Privat-und Körperschaftswald werden getroffen.

 

Aufbau klimaresilienter Wälder

Im Zentrum der Maßnahme steht die Wiederbewaldung der durch die Dürrejahre 2018 bis 2020 und die Schaderregerkalamitäten entstandenen Kahlflächen. Ziel sind standortgerechte, stabile Mischwälder mit hoher Beteiligung klimarobuster Eichen, Edellaubholzbaumarten und Weißtannen. Die Wiederbewaldung mit diesen Baumarten ist mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, schafft aber einen erheblichen Mehrwert für Biodiversität und andere Waldfunktionen. Der Prozess wird von Forschungs-und Monitoringarbeiten begleitet, um die Maßnahmen noch zielgenauer ausgestalten zu können. Ferner beinhaltet die Maßnahme den Aufbau oder die Aufwertung von 100 Kilometern Waldrand zur Verbesserung des Waldinnenklimas.

 

Klimaschutz und Klimawandelanpassung in Obst- und Weinbau stärken

Im Fokus der Maßnahme stehen vor allem kleinere Obstbaubetriebe sowie Weinbaubetriebe in Steillagen und mit kleinparzellierter Struktur, die ohnehin mit besonderen Bewirtschaftungserschwernissen konfrontiert sind. Kleine Obstbaubetriebe, die keine Agrarinvestitionsförderung erhalten können, sollen mit Zuschüssen für Frostschutzberegnungen, Hagelschutznetze oder Überdachungen und Insektenschutznetze unterstützt werden. Für die Weiterentwicklung des klimawandelangepassten Weinanbaus sieht die Maßnahme Wissenstransferangebote auf der Grundlage eines Praxis-Forschungsnetzwerks vor. Die Maßnahme beinhaltet zudem eine Klimaschutzberatung für den hessischen Weinbau, die auf den effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen in der Kellerwirtschaft sowie regionale Vermarktungsstrategien gerichtet ist.

 

Erschließung von Wasserressourcen für die Landwirtschaft

Die Maßnahme zielt darauf ab, zu einer Verbesserung der Wasserverfügbarkeit und Steuerung des Wassereinsatzes in der Landwirtschaft beizutragen. Neben der Analyse der aktuellen Bewässerungslandwirtschaft in Hessen, der künftigen Bewässerungsbedürftigkeit und der Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Bewässerungseffizienz geht es vor allem auch darum, alternative Wasserressourcen für die Landwirtschaft zu erschließen. Dies beinhaltet neben dem Wasserrückhalt in der Fläche unter anderem auch das gezielte Auffangen von Regenwasser und die Prüfung der Bedingungen für eine Abwassernutzung. Beispielhafte Lösungen sollen im Modellmaßstab realisiert werden. Zudem richtet sich die Maßnahme auf den Ausbau des Bewässerungsstandorts Leeheim des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen. Hier sollen gezielte Bewässerungsregime und deren Auswirkungen sowie neue Fruchtarten wie Hirse und Kichererbse erprobt werden.

 

Biotopverbund für klimasensible Arten verbessern

Kern der Maßnahme ist die Finanzierung großer, grenzüberschreitender und beispielgebender Biotopverbundprojekte. Auch wenn in der Vergangenheit bereits zahlreiche Verbundprojekte durchgeführt wurden, gibt es nach wie vor und gerade in Anbetracht der besonderen Anforderungen durch den Klimawandel erhebliche Defizite im Biotopverbund. Von der EU werden zudem ökologische Korridore im Rahmen des 30%-Schutzziels gefordert. Im Rahmen dieser Maßnahme soll der Fokus auf fachlich und organisatorisch ambitionierte Projekte gerichtet werden. Als Grundlage sollten die bestehenden Hemmnisse für solche Projekte analysiert und systematisch beseitigt werden. Neben dem Biotopverbund sollen die Projekte, die innerhalb von Auen umgesetzt werden, auch den ökologischen Hochwasserschutz unterstützen.

 

Zusammenhänge zwischen Natur und Tourismus
besser erforschen

Der Themenkomplex soll im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Tourismuspolitischen Handlungsrahmens Hessen behandelt werden. Die Fortschreibung ist bis 2023 vorgesehen.

 

Winterbegrünung der Felder

Zwischenfrüchte sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz in der Landwirtschaft. Durch den Anbau von Zwischenfrüchten über den Winter werden die langfristige Humusstabilisierung und damit die CO2-Speicherung in Ackerböden unterstützt. Hier ist ein regelmäßiger Anbau von Zwischenfrüchten notwendig. Gleichzeitig schützen sie die Ackerflächen von Bodenerosion und das Grundwasser durch Nährstofffixierung. Werden blütenreiche Zwischenfrüchte angebaut, dienen diese zusätzlich als Blütenangebot für Insekten.

 

Klimasensitive Forstwirtschaft mit Breitenwirkung

Das Projekt „Auswirkungen der extremen Witterung 2018 auf die Vitalität und Produktivität der Eichen-, Buchen-, Fichten-und Kiefernwälder in Hessen“ setzt sich zum Ziel, eine Risikobewertung für eine klimaangepasste Forstwirtschaft aus der Analyse des Extremjahres 2018 vorzunehmen sowie betrieblich relevante Auswirkungen von witterungsbedingten Extremjahren auszuwerten. Außerdem sollen stichprobenhaft Vergleiche zwischen den Erkenntnissen der Waldzustandserhebung und Baumartenrisikokarten vorgenommen werden, um damit möglichst einen Beitrag zur Optimierung von Beratungsgrundlagen zu leisten. Das Webportal der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt zu klimaangepassten Baumartenempfehlungen ging Anfang des Jahres 2020 online. Mit diesem sollen Forstleute und Waldbesitzende in ihren Entscheidungen bzgl. einer standortgerechten Baumartenwahl im Klimawandel unterstützt werden. Mit einem GPS-fähigen Endgerät können die Informationen zum Standort und die dort empfohlenen Waldentwicklungsziele auch im Gelände abgerufen werden.

 

Klimarisikokarten Forst – Verbesserte Beratungsgrundlagen für neue Herausforderungen an hessische Waldbesitzer

Teilprojekt 1: „Klimarisikokarten Forst – verbesserte Beratungsgrundlagen für neue Herausforderungen an hessische Waldbesitzer“

Im Rahmen des Projekts wurden Entscheidungshilfen und Beratungsgrundlagen für hessische Waldbesitzende erarbeitet. Dadurch stehen nun klimaangepasste Waldentwicklungsziele für ganz Hessen zur Verfügung. Nun sollen weitere Klimaprojektionen in das Entscheidungsunterstützungssystem eingearbeitet werden. Später folgen u. a. Risikoarten (z. B. Sturmwurf, Borkenkäfer) und Leistungsprojektionen.

 

Teilprojekt 2: „Anbauwürdigkeit und ökologische Zuträglichkeit alternativer Baumarten in Hessen“

In diesem Projekt wird untersucht, ob und inwieweit sich Baumarten aus dem Mittelmeerraum, Vorderasien und dem Kaukasusgebiet für einen Anbau in Hessen eignen, da die heimischen Baumarten zunehmend an ihre Grenzen gelangen, insbesondere in extremen Trockenjahren. Dazu werden etablierte Praxisanbauten betrachtet, aber auch neue Anbauversuche etabliert.

 

Veränderung der Lebensräume und Artvorkommen kontinuierlich dokumentieren

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) dokumentiert im Rahmen der Biotop- und Lebensraumkartierung Veränderungen von Habitaten sowie Tier- und Pflanzenarten. Dies gibt Aufschluss darüber, wie sich der Klimawandel auf Lebensräume und Arten auswirkt.

 

Klimawandelbedingte Verletzlichkeit der Böden erfassen,
bei Abwägungsentscheidungen berücksichtigen und kommunizieren

Im Rahmen der Maßnahme „Klimawandelbedingte Verletzlichkeit der Böden erfassen, bei Abwägungsentscheidungen berücksichtigen und kommunizieren“ werden Folgewirkungen des Klimawandels auf die hessischen Böden landesweit dargestellt, potenzielle Klimawandelanpassungsmaßnahmen zum Schutz der Bodenfunktionen präzisiert und mögliche Zielkonflikte herausgearbeitet. Ziel ist, die bedeutende Rolle der Böden im und für den Klimawandel herauszuarbeiten und damit die Belange des Bodenschutzes im Klimawandelanpassungsprozess zu konkretisieren. Klimawandelwirkungen werden durch Analyse und Charakterisierung möglicher Wirkungen auf Boden, Wasser, Landschaft und Landwirtschaft präzisiert.

 

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