Der Frauenschuh

 

Wenn es darum geht, eine neue Bleibe zu finden, ist der Frauenschuh leider alles andere als beweglich. Dabei wird die Fähigkeit, Verbreitungsgebiete zu erschließen, im Klimawandel immer wichtiger. Aber der Frauenschuh ist wählerisch: Er braucht kalkhaltige Böden. Und die findet man in Hessen nur lokal und in wenigen Teilen des Landes. Die Frauenschuh-Bestände sind daher weitgehend isoliert voneinander – durch die großen Verbreitungslücken besteht kaum eine Vernetzung der Vorkommen (Der Frauenschuh wächst nur am nordöstlichen und östlichen Rand Hessens).

Der Frauenschuh ist außerdem auf Insektenbestäubung angewiesen. Und die benötigt wiederum einen funktionierenden Biotopverbund, um zu den Pflanzen zu gelangen. Die Verbreitung der Samen geschieht durch Wind – jedoch sind die Samenkapseln des Frauenschuhs sehr schwer und machen ein schnelles Vordringen in neue (klimatisch besser geeignete) Gebiete unwahrscheinlich.

Als wäre das nicht genug, sorgt auch der Mensch für eine Verschärfung der Lage: Waldbewirtschaftung und Aufforstung sorgen dafür, dass schattige, lichte Plätze für den Frauenschuh immer rarer gesät sind. Der Klimawandel und seine immer häufigeren Trockenperioden setzen den Frauenschuh zusätzlich unter Druck.